The Night Watch


Entstehungsgeschichte:

“The Night Watch” | 2019 (Klicken für Vollbild)

Auch wenn ich aufgrund des Dunstes und der Bewölkung keine absolut freie Sicht auf den Mond hatte, bin ich mit diesem Bild doch sehr zufrieden.

Das Bild “The Night Watch”, das einen abendlichen Blick auf die Ortschaft Kastraki zeigt, entstand während meiner Fototour 2019, bei der ich unter anderem die Klöster Meteoras in Griechenland besuchte.

Schon bei meiner Recherche vor der Reise stieß ich irgendwo auf ein Bild dieser Szene und war sofort begeistert. Besonders die Felsnadel, die wie ein gewaltiger Wächter über dem Dorf steht, hatte es mir angetan. Vor Ort brauchte ich dann einige Zeit, um den passenden Standpunkt zu finden, der vor allen Dingen einen möglichst freien Blick auf die Szene bieten, und gleichzeitig möglichst weit entfernt sein sollte.

Mithilfe der Planung-Apps “Photopills” und “The Photographer`s Ephemeris” fand ich nämlich heraus, dass der Vollmond am frühen Abend genau über der Felsnadel stehen würde - ein perfekter Bonus!

Augmented-Reality-Ansicht der App “Photopills”. Der Sonnen-, Milchstraßen- und Mondverlauf wird in der Live-Ansicht angezeigt.

Augmented-Reality-Ansicht der App “Photopills”. Der Sonnen-, Milchstraßen- und Mondverlauf wird in der Live-Ansicht angezeigt.

In der 3D-Variante von “The Photographer`s Ephemeris” kann man sogar die Lichtverhältnisse bei bergigem Terrain simulieren.

In der 3D-Variante von “The Photographer`s Ephemeris” kann man sogar die Lichtverhältnisse bei bergigem Terrain simulieren.

 
Freude über den gefundenen Aufnahmestandpunkt

Freude über den gefundenen Aufnahmestandpunkt

Mir war klar, dass die scheinbare Größe des Mondes bei sich erhöhender Distanz zum Vordergrundmotiv zunehmen würde. Ideal wäre ein Standpunkt, der weit genug entfernt liegt, um die mir maximal zur Verfügung stehende Brennweite von 200 mm komplett nutzen zu können. Trotz insgesamt drei gefundener möglicher Perspektiven, reichte es am Ende doch nur für 75 mm.

Bereits am Vorabend hatte ich versucht, die Szene zu fotografieren, doch die dichte Bewölkung verdeckte bei diesem ersten Anlauf den Blick auf den Mond.

Am nächsten Tag stand ich dann vor einem großen Dilemma: Ich hatte zum Sonnenuntergang das Kloster Agios Nikolaos Anapafsas fotografiert und hoffte dort noch auf etwas Licht hinter den Fenstern, um aus den gemachten Aufnahmen später eventuell einen Timeblend erstellen zu können. Gleichzeitig schloss sich aber das Zeitfenster für diese Aufnahme hier, denn bereits um 20:15 Uhr würde der Mond genau über der Felsnadel stehen. Eigentlich war ich hinsichtlich dessen Sichtbarkeit nicht besonders zuversichtlich, denn auch an diesem Abend war es recht diesig, und immer wieder trieben schwere Wolken vorbei.

Der erste, missglückte Versuch vom Vorabend

Der erste, missglückte Versuch vom Vorabend

Im allerletzten Moment entschloss ich mich dann auf eventuell erscheinende Klosterlichter zu verzichten und mein Glück mit der Kastraki-Szene zu versuchen. Mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit fuhr ich zu dem ausgekundschafteten Aufnahmestandpunkt, baute das Stativ auf und konnte dank meiner guten Vorplanung bereits 2 Minuten nach meiner Ankunft das Bild aufnehmen. Perfektes Timing, denn der Mond stand bereits in der richtigen Position und zeigte sich in einer Wolkenlücke - zumindest schemenhaft.


Aufnahmeinformationen:

11.09.2019, 20:18 Uhr

Nikon D750 | Tamron SP 70-200mm F/2.8 Di VC USD G2 @75mm

Belichtungseinstellungen:

f/5,6 | ISO 100 | 30 Sekunden (Basisbelichtung)

f/4 | ISO 400 | 0,5 Sekunden (Himmel)

f/16 | ISO 400 | 30 Sekunden (Blendsterne)

Bearbeitung:

Adobe Lightroom

Adobe Photoshop

Google Nik Collection


 

In meinem Blogbeitrag zu der Griechenland-Fototour findest du nicht nur die exakten Geo-Koordinaten der drei möglichen Aufnahmestandpunkte, sondern auch einen kompletten Reisebericht mit vielen Bildern aus der Meteora-Region und dem wunderschönen Dorf Palaios Panteleimonas.