Durch ein Bild in der Facebookgruppe “Fotografieren im Münsterland (und 100km Umgebung)” bin ich 2017 auf diese tolle Location in Laer aufmerksam geworden.
Da ich dort kurz darauf schon ein Foto zur blauen Stunde gemacht hatte, wollte ich es dieses Mal nachts, mit dem Sternenhimmel als Hintergrund versuchen.
Setup, Komposition und Shooting
Um in Ruhe eine ansprechende Komposition finden zu können, war ich schon recht früh vor Ort. Wichtig war mir in dieser Hinsicht der Weg als Führungslinie, und dass ich ca. 2/3 Himmelsanteil im Bild habe.
Obwohl mein Plan eine Sternspurenaufnahme zu erstellen sowohl durch das wiederholte Erscheinen eines für den Schließmechanismus der Kapelle zuständigen Herrn, als auch durch spätere, massive Taubildung auf dem Objektiv zunichte gemacht wurde, hatte ich durch diesen Umstand den Vorteil, dass ich mehrere geeignete Einzelbilder hatte, die ich für das finale Bild verwenden konnte.
Bearbeitung in Photoshop und Lightroom
Die folgenden 4 Einzelbilder habe ich aus gut 50 brauchbaren Aufnahmen ausgewählt, da sie mir verschiedene Dienste bei der Zusammensetzung leisteten:
Mittels Luminanzmasken habe ich diese 4 Bilder zusammengefügt, so dass sowohl in den Tiefen, als auch in den Lichtern ausreichend Zeichnung vorhanden ist. Anschließend habe ich störende Elemente (Windkraftanlagen im Hintergrund, Stromleitungen, ablenkendes Laub auf der Rasenfläche) entfernt. (Bild E)
In den darauffolgenden Arbeitsschritten ging es hauptsächlich um lokale Farb- und Kontrastkorrekturen, so optimierte ich z.B. mittels des Camera Raw Filters den Himmel und nutzte eine Einstellungsebene Fotofilter (warm) selektiv für die Kapelle. (Bild F)
Im weiteren Verlauf entrauschte ich das Bild mittels NIK Dfine2 in zwei Durchgängen, einmal für den Vordergrund und dann noch einmal separat für den Sternenhimmel, um das doch recht sichtbare Rauschen bei ISO 1600 optimal in den Griff zu bekommen. Mit “Contrast Color Range”, “Pro Contrast” und “Tonal Contrast”, zu finden bei NIK ColorFX, passte ich Kontrast und Farbwerte weiter meinen Vorstellungen an. Die erwähnten Module Dfine2 und ColorFX sind übrigens Teil der seit längerem kostenlosen NIK-Collection. Wie bei den meisten meiner Bilder nutze ich zum Schärfen eine Hochpassebene im Modus Ineinanderkopieren mit einem Radius von 2,6 und beschränkte den Effekt durch eine Ebenenmaske auf den Vordergrund und die Sterne, so dass das Rauschen im Himmel nicht wieder verstärkt wird. Ein nach oben hin abdunkelnder Verlauf im Himmel bildete den Abschluss der Bearbeitung in Photoshop.
In Lightroom musste ich dann nur noch den Schwarz- und Weißpunkt setzen, im HSL Tab minimale Veränderungen in den einzelnen Farbkanälen vornehmen
(Farbton, Sättigung und Luminanz), eine leichte Vignette hinzufügen und das Bild mitsamt meines Wasserzeichens als JPEG exportieren.